vom Dichter Adam Hörber, erzählt folgenes:

Generalissimus Johann Tsercleas Graf v. Tilly, zog mit verschiedenen Heeren (ab ca. 1602) durch Europa und führte Angst und Schrecken in die Städte, Dörfer und Burgen. Im Herbst 1631 war er auf der Suche nach einem Winterquartier. Rothenburg, stand mit auf seiner Liste, so wie Magdeburg.
Rothenburg wehrte sich tapfer. 600 Soldaten Tilly´s sowie ein paar  seiner Offiziere fanden den Tod. Dieses stimmte Ihn nicht gerade freundlicher.
Als das Hauptheer  Tilly´s anrückte, in der Angst um die Bürger, den massiven Angriff und die Toten in der Stadt; erinnerte sich Altbürgermeister Nusch die zwei weißen Würfel auf Heinrich Topplers Wappenschild. Deren elf schwarze Augen, wähnte
er rot glühend.

(Die Sage erzählt: Im trunkenen Mut hätten Burggraf Friedrich von Nürnberg und Heinrich Toppler um die Stadt Rothenburg gewürfelt, wer künftig ihr Herr sein sollte; Toppler warf elf Augen, aber der Burggraf zwölf. Denn auf Topplers Wappen finden sich zwei Würfel mit 5 und 6 Augen, und toppeln heißt altdeutsch würfeln).

Da setzte er die weiße Fahne auf das Haupttor der Stadt, das Galgentor. Ein fataler Fehler. Tilly´s Truppen nahmen die Stadt nahezu kampflos. Der Graf hielt im Namen des Kaisers (Ferdinand II.) mit seinen Offizieren im Kaisersaal der Stadt, Gericht über die Ratsherren, welche zuvor angeordnet hatten, sich zu wehren und seinem Heer solche Verluste beibrachten.

Der pfiffige Kellermeister der Räte, Balthes Reimer, kredenzte auf die Idee seiner Tochter, während der Verhandlung den durstigen und vertrockneten Kehlen, Tilly und seinen Offizieren den besten Tauberwein. Der lockerte nicht nur die Zunge, sondern auch das Gemüt des Feldherrn ! Dies geschah aus dem Kaiserhumpen, der 13 fränkische Schoppen fasst;                       3 1/4 Liter Wein !!!
Nach mehreren Schlucken des Weins, gab er den Herren des Rates noch eine Chance:

 

Altbürgermeister Nusch

"Wenn Einer von Euch Mut und Kraft besitzt, zu leeren den Pokal in einem Zug, dann will ich Gnade üben - Schuld vergessen!"     Altbürgermeister Nusch, welcher sich für die Öffnung der Tore verantwortlich sah und die Truppen in die Mauern der Stadt ließ, nahm diese Bürde auf sich ... und schaffte es !
Die Überlieferungen munkeln, dass er 3 Tage lang das Bett hat hüten müssen, jedoch überlebte er und die Stadt war gerettet ! Es ging ins Lager des Feldherrn und diese Einigung gefeiert.

Dazu dieser Filmbericht vom Bayrischen Rundfunk ... seht selbst

Pfingsten 2009 in Rothenburg

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