Zeittafel unserer Stadt
 
um 970
Der ostfränkische Adlige Reinger errichtet die Pfarrei im heutigen Stadtteil Detwang. Er baut die Comburg bei Schwäbisch Hall und auf der Bergnase über der Tauber die Grafenburg.
 
1108
Das Geschlecht der Grafen von Rothenburg stirbt aus. Graf Heinrich vermacht all seinen Besitz einschließlich der Siedlung Rothenburg dem Kloster Comburg. Diese Schenkung wird nicht durch Kaiser Heinrich V. bestätigt.
 
1116
Der Kaiser belehnt seinen Neffen Herzog Konrad von Schwaben mit Rothenburg, das damit in Besitz der Hohenstaufen gelangt.
 
1137
Konrad wird deutscher König (Konrad III.) und hält in Rothenburg Hof. Er läßt die Reichsburg errichten und überläßt die Grafenburg den von ihm eingesetzten Vögten.
 
1152
Bei Konrad´s Tod ist sein Sohn Friedrich, das "Kind von Rothenburg", erst 8 Jahre alt. Deshalb überträgt man seinem Vetter Friedrich Barbarossa die Königswürde.
 
1157
Konrad´s Sohn Friedrich vord im Alter von nur 13 Jahren in Würzburg zum Ritter geschlagen. Friedrich Barbarossa verleiht im die Würde eines Herzogs von Rothenburg und beleiht ihn mit Schaben und Ostfranken. Friedrich der Schöne hält in Rothenburg glanzvoll Hof und heiratet eine Tochter Heinrichs des Löwen.
 
1167
Friedrich der Schöne zieht mit seinem Vetter Friedrich Barbarossa nach Italien, um Papst Alexander III.zu vertreiben. Das Heer ist siegreich, jedoch bricht unter den Rittern eine Seuche aus, der auch Friedrich der Schöne zum Opfer fällt. Friedrich Barbarossa tritt sein Erbe an und läßt seine fränkischen Besitzungen durch Vögte verwalten.
 
1172
Rothenburg erhält die Stadtrechte. Bau der ersten Stadtmauer, von der noch der Weiße Turm, der Markusturm un der Röderbogen erhalten sind.
 
ab 1204
Kaum ist der Befestigungsring fertiggestellt, ist er bereits zu eng geworden. Die Stadt beginnt mit dem Bau der noch heute im wesentlichen erhaltenen Anlage. Es entstehen das Kobozeller Tor, der Siebersturm, das Rödertor, das Würzburger Tor und das Klingentor. Bei dieser ersten Stadterweiterung erhöht sich die bebaubare Fläche um das Dreifache, der Verteidigungsring von 1400 auf 2400m.
 
1250
Grundsteinlegung zum Bau des Gotischen Rathauses.
 
1251
Kaiser Konrad IV. verpfändet Rothenburg an Gottfried von Hohenlohe. Die Stadt kann sich jedoch aus eigener Kraft freikaufen, ebenso bei weiteren Verpfändungen 1325 und 1349.
 
1274
Rothenburg wird freie Reichsstadt.
 
1311
Baubeginn der St. Jakobskirche - bis 1484 (geweiht 1485).
 
1339
Kaiser Ludwig der Bayer erteilt der Stadt das Recht, selbständig Bedürfnisse einzugehen.
 
1352
Rothenburg erwirbt die Unabhängigkeit vom Reich und die Blutsgerichtbarkeit.
 
1356
Ein Erdbeben zerstört beide Burganlagen bis auf wenige Reste. Bau der Doppelbrücke über die Tauber.
 
14 Jh.
Die Stadt erhält vom Kaiser Albrecht I. die Genehmigung, das Spitalviertel in die Stadtmauern einzubeziehen. Durch diese 2. Stadterweiterung verlängert sich die Verteidigungslinie auf 3400m.
 
um 1400
Erneut Blüte der Stadt unter Bürgermeister Heinrich Toppler, zugleich Feldhauptmann der Städte Ulm, Nördlingen und Dinkelsbühl. Er läßt die Blasiuskapelle neu gestalten, das Wildbad erbauen sowie für sich als Sommersitz das Topplerschlößchen im Taubergrund. Dort ist der umstrittene König Wenzel (1378 - 1400) des Öfteren zu Gast. Die langjährige Fehde mit dem Nürnberger Burggrafen Friedrich endet mit der Verwüstung der Rothenburger Landgehege und einem ungünstigen Friedensschluss für Rothenburg (1408). Im selben Jahr fallen dem neuen König, Ruprecht von der Pfalz, Briefe Topplers an den abgesetzten Wenzel in die Hände.
Toppler wird wegen des Verdachts der Konspiration festgenommen und zusammen mit seinem ältesten Sohn und seinem Vetter in die Verliese unter dem Rathaus gesperrt. Dort stirbt Toppler drei Monate später, seine Verwandten werden begnadigt.
 
1450
Ende der Fehden mit den Fürsten, der Städtebund muß sich auflösen.
 
1455
Die Handwerker Rothenburgs erzwingen die Ratsfähigkeit.
 
1501
Der Ostflügel des gotischen Rathauses brennt nieder.
 
1520
Die Juden werden aus der Stadt vertrieben, ihre Synagoge und ihr Friedhof zerstört. Bereits 1350 sind die aus ihrem ursprünglichen Wohngebiet um ihre erste Synagoge auf dem heutigen Kapellenplatz in die Judengasse umgesiedelt worden.
 
1525
Der "Bilderstürmer" Dr. Karlstadt hetzt Müller auf, welche die wertvolle Einrichtung der Kobozeller Kirche zerstören. Die Stadt verbündet sich mit dem Bauernheer Florian Geyers, das durch den Schwäbischen Bund vernichtend geschlagen wird. Am 30.6 hält Markgraf Casimir von Ansbach auf den Rothenburger Marktplatz Gericht gegen die Anführer und läßt 17 von ihnen öffentlich enthaupten. Lediglich Dr. Karlstadt ist vorher aus der Stadt geflohen. Die Stadt muß Kriegsentschädigungen zahlen. Nach wenigen Jahren der evangelichen Religionsausübung wird erneut die Messe eingeführt.
 
1552
Markgraf Albrecht von Brandenburg-Kulmbach zwingt die Stadt in den Schmalkaldener Bund gegen den Kaiser. Der Marktgraf wird besiegt. Rothenburg muß sich ergeben und eine enorme Kriegsentschädigung von 80.000 Gulden bezahlen.
 
1554
Die Hauptkirche wird endgültig protestantisch.
 
1572
Unter dem Rothenburger Baumeister Leonhard Weidmann beginnt die Stadt mit dem Bau des neuen Rathauses, es folgen das Gymnasium, die Spitalbastei, das Baumeister- und das Hegereiterhaus. Zahlreiche Brunnen und die Roßmühle sollen die Versorgung der Bürger mit Wasser und Brot auch in Kriegszeiten sichern.
 
1608
Die evangelischen Fürsten und Städte schließen sich zur Union zusammen.
 
1618
Die Union tagt in Rothenburg. Beginn des 30jährigen Krieges. Die Stadt beteiligt sich an den Kosten und muß durchziehende Truppen aufnehmen und Winterquartiere zur Verfügung stellen. Plündernde Horden richten in den Dörfern schwere Schäden an.
 
1631
Gustav-Adolf von Schweden verweilt in Rothenburg und läßt eine kleine Garnison zurück. Der kaiserliche Feldherr Tilly wird daher bei seinem Ersuchen um Winterquartiere abgewiesen, die Wehranlagen werden von den Bürgern besetzt. Nach kurzer, energischer Gegenwehr müssen sich die Rothenburger der Übermacht ergeben, nachdem der Feind 300 Gefallene zu beklagen hat. Der Sage nach rettet der "Meistertrunk" Nusch die Stadt vor Plünderung und Zerstörung. Erneut muß sie hohe Kontributionen bezahlen.
 
1632
Tilly verläßt die Stadt, später ist erneut Gustav-Adolf mit seinen Truppen dort.
 
1634
Der kaiserliche Feldherr Piccolomini hat Rothenburg besetzt. Belagerung und Beschießung, schließlich Einnahme der Stadt durch französische Truppen unter General Turenne.
 
1647
Eine Armee unter dem Fürsten und Markgrafen von Durlach bedrückt die Einwohner.
 
1648
Beim Friedensschluß muß die verarmte Stadt nochmals 50.000 Gulden Kriegslasten bezahlen, die sie sich leihen muß.
 
1650
Die letzten Soldaten verlassen endlich die Stadt, die durch Kriegsfolgen und Seuchen die Hälfte der Einwohner eingebüßt hat. Sie sinkt ab zur Bedeutungslosigkeit eines Landstädtchens, die Entwicklung ruht über Jahrhunderte.
 
1802
Rothenburg verliert seine Unabhängigkeit und wird bayrisch

 

 19. Jh.
Allmähliche Entdeckung der Stadt für den Fremdenverkehr. Die St. Jakobskirche wird renoviert

 

 1873
Rothenburg wird durch eine Bahnstrecke erschlossen.
 
1881
Uraufführung des Historischen Festspiels "Der Meistertrunk".
 
1898
Gründung des Vereins "Alt-Rothenburg", der sich die Pflege der Heimatgeschichte und die Erhaltung und die Erhaltung des Stadtbildes zur Aufgabe macht.
 
1945
Die Stadt wird durch einen Bombenangriff teilweise zerstört. Ihrer völligen Vernichtung entgeht sie durch das entschiedene Eingreifen eines amerikanischen Generals. In den folgenden Jahren wird sie in altem Stil wieder aufgebaut. Finanzielle Unterstützung aus dem In- und Ausland ermöglicht eine völlige Wiederherstellung der zerstörten Wehranlagen.

 

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