Gottfried Heinrich Graf von Pappenheim. (*1594  +1632)

               

Kaiserlicher Reiterführer, kämpfte unter den Feldherren Tilly und Wallenstein.
Die Grafen von Pappenheim wurden Reichserbmarschälle des Heiligen Römischen Reiches. (Der Ahnenbaum  des Hauses Pappenheim ist bis ins Jahr 1111 lückenlos nachzuvollziehen)

Pappenheim, der bis 1631 unter Tilly diente, hielt den in die Jahre gekommenen kaiserlichen Feldherrn, der bis dahin noch keine Schlacht verloren hatte, für unfähig, ja für senil und machte auch gegenüber Dritten keinen Hehl daraus. Pappenheims zweifellos vorhandenes taktisches Geschick, sein sprichwörtlicher Mut und sein soldatisches Glück veranlaßten ihn zu oft, ohne Zustimmung seines Vorgesetzten Angriffe zu unternehmen, die strategisch gesehen, große Fehler waren.

Pappenheim besaß niemals Wirklichkeitssinn. Für einen Oberbefehl fehlte ihm die nötige Geduld und die Gabe, die Gesamtsituation objektiv zu erfassen. Andererseits hatte er auch nicht das Zeug für eine untergeordnete Stellung. Er war rücksichtslos gegen die Mannschaft, anmaßend und arrogant; Aber er war auch der Abgott seiner Soldaten: der erste beim Angriff und der letzte beim Rückzug. Um seinen unglaublichen Mut rankten sich Legenden. Seine hundert Narben, deren er sich rühmte und das Muttermal, das zwei gekreuzten Schwertern glich, bestätigten die Soldaten in ihrer Meinung. Sein Sebstbewußtsein wurde außerdem durch eine Weissagung seiner Familie bestärkt, daß ein Sprößling des Hauses einen einfallenden König töten und das Vaterland retten werde.

Am 20. Mai 1631, an einem windigen Morgen zwischen sechs und sieben Uhr hatte Pappenheim seinen Truppen den Befehl zum erneuten Angriff gegeben. Der Befehl wurde ohne Kenntnis Tillys erteilt, denn Pappenheim fürchtete dessen Zögern. Pappenheim hatte einen günstigen Zeitpunkt gewählt: die Verteidiger wurden überrascht, und nach starker Gegenwehr, bei der Falkenberg fiel, brachen die Angreifer auf zwei Seiten durch. Magdeburg war gefallen.

 

 

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